• Aus­stel­lung 2018

    Flo­ri­an Spring, Im Nest der Krokodile

  • Ort

    Schloss

  • Füh­run­gen

    Mitt­woch, 9. Mai, 20.30 Uhr (mit Ma­nu­el Bauer)

    Do und Sa, je­weils 13.30 Uhr

Im Nest der Krokodile

Pa­pua Neu­gui­nea ist wohl ei­nes der un­er­forsch­tes­ten Län­der die­ser Welt. Rund 800 in­di­ge­ne Stäm­me, mit eben­so vie­len ver­schie­de­nen Spra­chen le­ben meist ab­ge­schot­tet vor der Aus­sen­welt im Busch, Sumpf oder im Hoch­land. Da die meis­ten Men­schen Selbst­ver­sor­ger sind, ist der All­tag ge­prägt von Nah­rungs­be­schaf­fung und von War­tungs­ar­bei­ten an den Dör­fern. Da ge­nü­gend na­tür­li­che Res­sour­cen in den ver­schie­de­nen Le­bens­ge­bie­ten vor­han­den sind, wird ein ak­ti­ver Tausch­han­del betrieben.

In­mit­ten des über 1000 Ki­lo­me­ter lan­gen, schlan­gen­för­mi­gen Flus­ses Sepiks, steht das Dorf Kan­din­ge mit sei­nen Häu­sern auf Stel­zen. Es hat sich vie­les über die letz­ten Jah­re ver­än­dert, doch an ih­rem Le­bens­stil und ih­rer Kul­tur hall­ten die Leu­te fest.

In Kan­din­ge le­ben die Män­ner, wel­che ich ger­ne als Kro­ko­dil­men­schen be­zeich­ne. Denn um eine kro­ko­dil­ähn­li­che Haut zu be­kom­men, las­sen sich die jun­gen Män­ner in ei­ner mehr­wö­chi­gen Ze­re­mo­nie den Ober­kör­per ska­ri­fi­zie­ren. Die­ser In­itia­ti­ons­ri­tus, wel­cher alle paar Jah­re wie­der­holt wird, soll ih­nen die be­nö­tig­te Stär­ke für ihr zu­künf­ti­ges Le­ben geben.

In die­se Ge­mein­schaft wur­de ich nach mehr­mo­na­ti­gen Be­su­chen ad­op­tiert und in ihr täg­li­ches Le­ben in­te­griert. Die Re­por­ta­ge zeigt das Le­ben im Dorf, das Ja­gen der Kro­ko­di­le im Sumpf und den In­itia­ti­ons­ri­tus im Haus der Männer.

Flo­ri­an Spring

Flo­ri­an Spring hat 2011 die Aus­bil­dung zum Schrei­ner ab­ge­schlos­sen und ar­bei­te­te über Jah­re als frei­schaf­fen­der De­ko­ra­teur, Schrei­ner und Ku­lis­sen­bau­er. Von 2011 bis 2014 ver­liess er re­gel­mä­ßig das Land für län­ge­re Zeit­räu­me mit sei­ner Ka­me­ra im Ge­päck. Vor­ort ar­bei­te­te Flo­ri­an für Kost und Lo­gis und be­kam so ei­nen in­ten­si­ven und ehr­li­chen Zu­gang du den Men­schen und Kul­tu­ren in den be­reis­ten Län­dern. Mit sei­nen frei­en Re­por­ta­gen ver­sucht er sei­nen Mit­men­schen Ein­bli­cke und Er­kennt­nis­se über eine Welt zu zei­gen, in der vie­le Ge­mein­schaf­ten ko­exis­tie­ren, oft ohne von­ein­an­der zu wis­sen. Seit Flo­ri­an Ende 2016 den Glo­be­trot­ter World Pho­to Preis ge­wann, ar­bei­tet er als frei­schaf­fen­der Fotograf.