• Aus­stel­lung 2018

    Su­san­ne Jung (DE), Schein­bar real

  • Ort

    Kirch­ge­mein­de­haus, Che­mi­neé-Raum

  • Füh­run­gen

    Do und Sa, je­weils 14.00 Uhr

Schein­bar real

Je­des der hier ge­zeig­ten Wer­ke setzt sich aus meh­re­ren Bild­ele­men­ten zu­sam­men. Das End­pro­dukt könn­te so auch fo­to­gra­fiert wor­den sein. Das Bild wirkt also schein­bar real.

Die ein­zel­nen Bild­be­stand­tei­le wer­den in­di­vi­du­ell be­ar­bei­tet. Ich stel­le Ob­jek­te frei, pas­se Per­spek­ti­ven an und füge Schat­ten hin­zu da­mit sich ein stim­mi­ges Ge­samt­werk er­gibt. Eine sol­che Be­ar­bei­tung zieht sich manch­mal über meh­re­re Tage oder so­gar Wo­chen hin. So ent­ste­hen Wer­ke, die gan­ze Ge­schich­ten er­zäh­len, wenn man sich dar­auf einlässt.

Je­des Foto trägt mei­ne per­sön­li­che Hand­schrift, was un­ter an­de­rem durch die spe­zi­el­le Farb­ge­bung her­vor­ge­ru­fen wird. Ich las­se mich von Fil­men, Er­leb­nis­sen, Ge­dan­ken oder mei­nen Träu­men in­spi­rie­ren und ver­su­che die­se fo­to­gra­fisch um­zu­set­zen. Die heu­te zur Ver­fü­gung ste­hen­den di­gi­ta­len Mög­lich­kei­ten las­sen die­se Krea­ti­vi­tät erst zu.

Su­san­ne Jung (DE)

1960 in St. Wen­del / Deutsch­land geboren.

Mit­te der 90er Jah­re habe ich be­gon­nen, mich in­ten­si­ver mit der Fo­to­gra­fie zu be­schäf­ti­gen. Fort­an ver­brach­te ich un­zäh­li­ge Stun­den in der Dun­kel­kam­mer. Mit der di­gi­ta­len Bild­be­ar­bei­tung konn­te ich mich zu­nächst über­haupt nicht an­freun­den. So kam es, dass ich ei­ni­ge Jah­re pau­siert habe. Aber ein­mal mit dem Fo­to­gra­fie Vi­rus in­fi­ziert, wird man ihn nie mehr so ganz los. Mich hat es 2011 wie­der erwischt.

Schnell er­kann­te ich die Vor­zü­ge der di­gi­ta­len Be­ar­bei­tung. Plötz­lich sah ich mich in der Lage, Fo­tos ex­akt nach mei­nen Vor­stel­lun­gen zu kre­ieren. Mit mei­nen Com­po­si­tin­gs war es mir nun mög­lich, mei­ne Ge­dan­ken zu visualisieren.

Auch das Fi­nis­hing der so er­stell­ten Bil­der ist für mich von gros­ser Be­deu­tung. Mei­ne Fo­tos sind eher rau und un­eben. Ich ar­bei­te be­vor­zugt mit ge­deck­ten und dunk­le­ren Far­ben, wo­durch die Bil­der viel­leicht et­was schwe­rer wir­ken. Man könn­te auch sa­gen „Ich fo­to­gra­fie­re in moll“. Ich bin der Mei­nung, ein Foto soll­te emo­tio­nal an­spre­chen, die See­le berühren.

Eine ent­schei­den­de Rol­le spielt für mich auch das Pa­pier. Ich dru­cke aus­schliess­lich auf fi­ne­art Me­di­en. Die Hap­tik und die Be­schaf­fen­heit die­ser Pa­pie­re be­geis­tern mich im­mer wie­der aufs Neue.

2016 wur­de mir für mei­ne Kol­lek­ti­on Steam­punk der Ti­tel MFIAP (Maitre FIAP) ver­lie­hen. Dies ist die höchs­te Aus­zeich­nung, die der Welt­ver­band der Fo­to­gra­fie FIAP (Fé­dé­ra­ti­on In­ter­na­tio­na­le de l'Art Pho­to­gra­phi­que) zu ver­ge­ben hat.

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