Fotoausstellung 2024
Gerardo Garciacano
Bodmi
Ort
Blumenhaus Aussenwand
Führungen
Freitag, 10. Mai 2024, 14.00 Uhr
Samstag, 11. Mai 2024, 15.00 Uhr
In deutscher Sprache
Bodmi
Die Bodmi-Serie ist Teil des umfassenderen Street-Portraits-Projekts, das Kleidungswahl erforscht und dabei sowohl unsere individuellen als auch kollektiven Identitäten untersucht. Es taucht ein in die Frage, wie das alte Ritual des Verkleidens unseren tief verwurzelten Bedarf widerspiegelt, zu einer sozialen Gruppe zu gehören. Die Inspiration für diese Serie kam nach dem Fotografieren von Badegästen im Marzili, wo ich feststellte, dass dieselben sozialen Signale in unserer Straßenkleidung vorhanden waren, wie in Badehosen und Bikinis.
Die Bodmi-Portraits repräsentieren die andere Seite der Gleichung und dokumentieren Skifahrer in voller Ausrüstung. Während meiner Gespräche mit Einheimischen in Grindelwald war ich fasziniert zu erfahren, dass sie Skifahrer aus Bern und Zürich allein anhand ihrer Kleidung und Ausrüstung unterscheiden konnten. Selbst für das untrainierte Auge sind die Unterschiede in der Farbpalette und der Passform der Jacke zwischen Snowboardern und Skifahrern offensichtlich und enthüllen unterschiedliche Lebensphilosophien.
Genießen Sie die Serie und erschaffen Sie Ihre eigenen Erzählungen darüber, wer diese voll ausgerüsteten Schneekrieger sein könnten, sei es ihr erster Tag auf der Piste oder ob sie dort jedes Jahr ihres Lebens waren.
Gerardo Garciacano
Mein Name ist Gerardo Garciacano. Ich bin in der mexikanischen Grenzstadt Nuevo Laredo aufgewachsen und ich fotografiere leidenschaftlich gerne seit fünfzehn Jahren, aber mein Hauptberuf ist das Singen von Opern. Nach zwei Jahren Selbststudium begann ich als Porträt- und Bühnenfotograf zu arbeiten und fotografierte hauptsächlich Opern- und Theateraufführungen, sowie Künstler. Ich habe auch als Hochzeitsfotograf in Frankreich, Deutschland und der Schweiz gearbeitet, was für mich ein wesentliches Training im Fotografiehandwerk war.
Später habe ich mich an künstlerischere und dokumentarische Formate gewagt und soziale und ethnische Zusammenhänge erforscht. Im Jahr 2018 startete ich das "Street-Portraits-Projekt" in Chiapas und habe es seitdem in vier anderen Ländern fortgesetzt. In diesem Projekt fotografiere ich Menschen auf der Straße, die sich freiwillig in einem formellen studioähnlichen Setting porträtieren lassen. Mich interessiert die detaillierte Dokumentation dessen, was Menschen in verschiedenen Ländern und zu bestimmten Anlässen wählen, zu tragen (Festivals, Nachtclubs, Schwimmbäder, Skigebiete) und wie das instinktiv wahrgenommen wird. Ich erforsche auch, wie eine formelle Beleuchtungseinrichtung den Fluss und die Spontaneität von Straßenporträts beeinflusst. Die Inspiration für die "Street-Portrait Series" stammt zweifellos von Richard Avedons Arbeit "In The American West" aus dem Jahr 1978 und auch vom Projekt "Exactitudes" des niederländischen Fotografen Ari Versluis und Stylistin Ellie Uyttenbroek.
Meine Arbeit wurde in den Vereinigten Staaten, Bern und Genf ausgestellt, und die große Porträtausstellung "Marzili Portraits" wird im Herbst 2024 im Marzilibad in Bern von der Fondation JETZT KUNST veranstaltet.